Natürliche Kükenaufzucht

Küken aufziehen ohne Brutmaschine

Glucke und Küken ... unsere ersten Erfahrungen



Wie alles begann...

Im Mai 2017 war es endlich soweit. Wir haben unsere ersten Hühner gekauft. Da ich schon immer Interesse an Rassehühnern hatte, haben wir uns für die extrem gefährdete Rasse der  Sachsenhühner, für Lachshühner und Marans entschieden. In meinem Artikel über unsere Hühner könnt ihr darüber mehr lesen.

 

Dem Züchter der Sachsenhühner nach sei der Bruttrieb bei dieser Rasse, sowie bei den Lachshühnern so gut wie nicht ausgeprägt, sodass man sich nicht darauf verlassen sollte, dass ein Huhn dieser Rasse überhaupt mit dem Brüten beginnt geschweige denn die ganze Zeit über durchhält. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel.

Unser liebes Goldfederchen, ein gelbes Sachsenhuhn, hat sich gedacht "Ich habe Lust auf Babys" und sich Ende Juli nicht mehr aus dem Nest bewegt. Anfangs wusste ich gar nicht was ich davon halten sollte, weil ich dachte, dass diese Hühner nicht brüten. So ließ ich sie einige Tage sitzen und nahm ihr immer die Eier weg. Als sie nach drei Tagen immernoch saß habe ich ihr vier Eier unserer gesperberten Sachsenhühner untergeschoben und abgewartet.

 

Tatsächlich hat sie Tag und Nacht auf ihren Eiern verbracht und geduldig ausgeharrt. Ich habe sie dann für die restliche Zeit separiert und nach 21 Tagen war das Wunder vollbracht und aus 4 Eiern sind 2 kleine Küken geschlüpft.


Video über unsere ersten Küken


Vorteile der Naturbrut bei Hühnern

  • Wärme & Geborgenheit für die Küken

Ein riesen Vorteil der Naturbrut bei Hühnern ist natürlich, dass man sich als Hühnerbesitzer nicht darum kümmern muss dass die Küken immer warm sind. Das erledigt eine gute Glucke immer selbst. Sobald die Kleinen frieren und auch in der Nacht zum Schlafen schlüpfen sie unter ihre Mutter die sie schön warm und sicher hält. Sie sorgt sich um die Sicherheit der Kleinen indem sie andere Hühner und potentielle Feinde versucht fernzuhalten. Sicher muss man als Besitzer auch schauen, dass keine Katze, Ratte, Marder oder Fuchs Zugang hat, aber alles in allem passt die Glucke gut auf die Kleinen auf.

  • Lernen von der Glucke

Eine gute Glucke sorgt sich nicht nur um die Sicherheit ihrer Schützlinge sondern lehrt ihnen auch was man fressen kann, wo es etwas zu trinken gibt und bringt ihnen die guten Umgangsformen eines Huhns bei. Durch das Nachahmen der Aktivitäten der Glucke lernen die Kleinen schnell die Gefiederpflege beim Sandbad oder das Scharren nach Insekten und Kleinstlebewesen im Boden kennen. Sie zeigt ihnen die besten Leckerbissen durch Picken und glucksende Geräusche und die Kleinen sind bei ihr bestens umsorgt.

  • Geld sparen für Zubehör für Hühner

Wenn man eine verlässliche Glucke hat so spart man sich natürlich einiges an Geld für die Brutmaschine bzw. Lohnbrut und auch für Wärmelampen oder künstliche Glucken, die Wärmeplatten für Küken. Die Glucke hat immer die richtige Temperatur und unter ihrem Federkleid herrscht immer das richtige Kleinklima für die Brut.


Glucke mit Küken
Unsere Maranhenne mit ihrem kleinen Mix Hahn

Rezept für Kükenaufzuchtfutter

Natürlich kann man mit einigen Zutaten auch das Futter für die Kleinen selbst zubereiten.

 

 Zutaten:

  • Haferflocken
  • geriebene Möhren
  • hart gekochte Eier
  • gehackte Brennnesseln oder Löwenzahn

Diese Zutaten werden alle gemischt. Das Verhältnis der Zutaten für das Kükenfutter ist dabei variabel.


Hühnerrassen die sich gut zum Brüten eignen

Wie schon beschrieben wurde bei der Zucht einiger Rassen weniger auf den Bruttrieb geachtet als bei anderen. So haben sich über die vielen Jahre der Zucht einige Rassen ihren guten Bruttrieb bewahrt und andere haben ihn fast völlig verloren weil das Hauptaugenmerk eher auf einem anderen Zuchtziel wie z.B. gutem Fleischansatz oder gute Eierleistung lag.

Gute Brüter:

  • Seidenhuhn
  • Orpington
  • Cochin
  • Wyandotten
  • Brahma

Vorallem die Seidenhühner sind dafür bekannt sehr gute Brüter zu sein. Einer Henne, die gern gluckt kann man dann die Eier einer beliebigen anderen Rasse unterschieben, bei der der Brutinstinkt vielleicht weniger gut ausgeprägt ist. Die Henne wird sie gut führen.


Fazit zur natürlichen Kükenaufzucht

Ich persönlich bin von der natürlichen Aufzucht überzeugt. Es entspricht eben der Natur und den Instinkten der Tiere. Für den Hobbygärtner und Selbstversorger, der seinen Tieren ein angenehmes, tierfreundliches und artgerechtes Leben schenken möchte ist diese Art der Kükenaufzucht und Hühnerhaltung sicher die Beste!

Ich wünsche jetzt auch euch viel Freude mit euren Hühnern und viel erfolg bei der Brut.


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Kommentare: 2
  • #2

    Karl Heinz (Freitag, 14 August 2020 18:51)

    Super wenn ich könnte hätte ich auch Hühner

  • #1

    timo (Montag, 08 Juli 2019 18:20)

    find ich gut