Das große Ziel ist es die Verdunstung von Wasser zu vermeiden und das Wasser welches vorhanden ist bestmöglichst im Garten zu nutzen und zu halten.
Einer der wichtigsten Methoden um Verdunstung von Wasser zu reduzieren ist die Beschattung. Auch in Hinblick auf die immer stärker werdende Sonnenintensität wird die partielle Beschattung im Garten immer wichtiger werden.
Das Gemüse und das Beerenobst brauchen Sonne, allerdings reichen 6 Stunden Vollsonne am Tag aus um Kohl, Salat, Fenchel und Gurken zum Wachsen und Reifen zu bekommen.
Sonnenhungrige Pflanzen wie Tomaten oder Melonen dürfen auch länger in der Sonne stehen.
Die Möglichkeiten zur Beschattung
Das Pflanzen von Bäumen und Sträuchern sehe ich als wichtigstes Werkzeug an um den Garten zu beschatten und ein gutes und ökologisch nützliches Kleinklima im Garten zu bekommen.
Dabei setze ich auf trockenheitsresistente Großbäume und auch kleinere Buschbäume die ich an der Westseite und vereinzelt auch zwischen meine Gemüsebeete pflanze.
So stehen bei mir Buschbäume (Obstbäume, die auf einer schwach wachsenden Unterlage veredelt sind - Apfel/Birne/Mispel/Kirsche/Sauerkirsche) an den Gemüsebeeten.
Auch eine gute Möglichkeit zur Beschattung bilden kleiner bleibende Pfirsichbäume deren Laub auch etwas lichter ist und mehr Sonne zulässt.
So pflanze ich auch Pfirsichbäumchen, Nektarinen und Aprkosenbäume an und vereinzelt vor die Gemüsebeete nach Süden ausgerichtet.
Großbäume wie die trockenheitsresistente Elsbeere pflanze ich ebenfalls auf die Westseite in einem größeren Abstand zu den Beeten um gerade von Westen einen höheren Grad der Beschattung zu erreichen, da nach den Aussagen von Geoff Lawton (Geoff Lawton Zaytuna Farm) die Abendsonne im Westen den Garten am meisten austrocknet und dort eine Beschattung von bis zu 75 % eingehalten werden sollte.
Beschattung in %
(Nach Angaben von Geoff Lawton)
Die Eberesche beschattet nur leicht / Waldgartenbeet Gute Beschattung der Pflanzen untereinander
Bis die Bäume soweit sind um beschatten zu können kann man sich vorerst mit anderen Hilfmitteln aushelfen.
Hochwachsende einjährige oder mehrjährige Stauden oder Blumen wie die Sonnenblume oder die Topinambur kann strategisch so gepflanzt oder gesät werden, dass sie über den Sommer das andere Gemüse etwas beschatten.
Auch rankendes Gemüse wie Bohnen oder Erbsen können Salate oder Kohl beschatten ud ihnen die brennende Sonne abhalten.
Genauso können dicht bepflanzte Staudenbeete in denen die Pflanzen sich gegenseitig beschatten und vor allem den Boden beschatten sehr sinnvoll sein.
Der Boden darf auf keinen Fall der Sonne nackt ausgeliefert sein. Darunter leiden nicht nur die Pflanzen sondern auch das Bodenleben im Boden verbrennt und überhitzt und stirbt in den oberen Bodenschichten ab.
Vorübergehend kann man sich auch mit Beschattungsnetzen oder einem Folientunnel aushelfen.
Eine weitere Strategie um die Verdunstung zu vermeiden ist der Windschutz der gegeben sein sollte um Trockenheit im Garten zu vermeiden.
Dazu ist es wichtig sein Grundstück oder Garten zu beobachten und zu schauen wo die stärksten Winde vor allem im Sommer herkommen und dort einen kräftigen WIndschutz einzurichten.
Hierbei kann man Windschutzhecken aus Hainbuche / Hasel oder anderen einheimischen und trockenheitsresistenten Heckenpflanzen wie Weißdorn, Sanddorn und Ölweide schaffen. Wer den Platz hat kann auch hier einige Großbäume dazwischen pflanzen wie die Douglasie, Libanonzeder die als trockenheitsbeständig gelten, die Elsbeere, Traubeneiche, Spitzahorn oder den türkischen Baumhasel.
Auch eine sehr wichtige Methode ist das Mulchen und die damit einhergehende Bodenverbesserung und Anreicherung von organischem Material im Boden welches wiederum das Wasser im Boden sehr viel besser speichern kann.
Ich mulche meine Bäume und Beerensträucher jedes Jahr mit Hackschnitzeln und teilweise auch mit dem Heu/Strohmist meiner Kaninchen. Im Herbst bekommen alle Beerensträucher eine große Ladung Mist und im Winter darauf die Hackschnitzel. Diese bleiben im Jahr über erhalten denn sie zersetzen sich nur sehr langsam. So bleibt der Boden immer bedeckt und ist niemals der heißen Sonnenstrahlung ausgesetzt.
Meine Gemüsebeete bekommen eine Schicht meines Mistkomposts (abgelagerter Kaninchen- & Hühnermist) und darüber frischen Grasschnitt im Frühjahr. Diesen bringe ich relativ dick aus damit er über den Sommer hält und das Gemüse und den Boden schützt. Solange das Gras wächst kann natürlich immer wieder nachgemulcht werden. Im Sommer allerdings vertrocknet teilweise auch das Gras - dann kann altes Heu oder Stroh zum Mulchen verwendet werden. Wegen Grassamen mache ich mir keine Sorgen. Solange die Mulchschicht dick aufgebracht wird kann nichts keimen und der Boden bleibt nach dem Regen oder dem durchdringenden Wässern kühler und schön feucht. Dort fühlen sich Bodenorganismen ausgesprochen wohl und das kommt der Pflanzengesundheit zu Gute.
In den ersten Jahren nach der Pflanzung brauchen die Pflanzen Wasser um sich etablieren zu können und sich ein stabilies Wurzelwerk aufbauen zu können.
Gut geeignet sind Herzwurzler und Pfahlwurzler die in die Tiefe wurzeln und sich auch bei Trockenheit aus dem Schichtenwasser versorgen zu können.
Pfirsiche / Nektarinen / Mandeln und Maulbeeren sind sehr Hitzeresistent und können gut mit der intensiven Sonneneinstrahlung umgehen.
Trockenheitsresistente Großbäume
Nadelbäume
Douglasie
Weißtanne
Zirbelkiefer
Libanon Zeder
Laubbäume
Elsbeere
Spitzahorn
Esskastanie
Winterlinde
Hainbuche
Maulbeere
Baumhasel
Eberesche
Walnuss
Pecannuss
Trockenheitsresistente Heckenpflanzen
Weißdorn
Sanddorn
Ölweide
Hainbuche
Besenginster
Trockenheitsresistente Obstsorten
Trockenheitsresistente Apfelsorten
Quelle: www.derkleingarten.de
Allgemein können wir uns mehr und mehr im meditarranen Bereich umsehen und Lavendel, Rosmarin, Thymian, Salbei & Co. werden bei uns immer üppiger gedeihen.
Weniger oft und mehr aufeinmal ist das Beste!
Den Pflanzen bringt es nicht viel wenn jeden Tag ein wenig gegossen wird, denn dann werden nur die oberen 1-2c, durchfeuchtet und es bilden sich nur in diesem Bereich neue Wurzeln, die sehr anfällig sind.
Bei durchdringenden Wässern wird tiefer durchfeuchtet und es können sich auch mehr Wurzeln nach unten bilden um dort nach Wasser zu suchen. Die Pflanze bildet ein größeres Wurzelwerk aus, wird standhafter und robuster. Dafür wird nicht jeden Tag gegossen sondern nur aller 2-3 Tage durchdringend.
Eine Ausnahme bilden die Jungpflanzen die natürlich jeden Tag gegossen werden müssen.
Für die Gemüsebeete eignen sich Tröpfchenbewässerungsschläuche sehr gut. Sie verdunsten kein Wasser, wie das oft bei Beregnern der Fall ist.
Obstbäume schlemme ich in Dürrezeiten einmal in der Woche mit ca. 80 - 100 Litern ein. Dabei durchtränke ich die gesamte Obstbaumscheibe unter der Krone des aumes und besonders am Stamm. Zu beachten ist, dass trockener Boden zunächst kein Wasser aufnehmen kann. Ich Feuchte also mit dem Schlauch oder der Kanne den Boden erstmal an mit ca. 20-30 Litern Wasser. Dann warte ich ein paar Minuten bis der Boden angefeuchtet ist um dann den Boden einzuschlemmen und nocheinmal 50-70 Liter zu geben.
Auch eine Möglichkeit sind die Baumbewässerungssäcke. Sie haben eine Füllmenge von 75 Litern und entlassen das Wasser nur sehr langsam sodass es an den Wurzeln der Bäume ankommt.
Da es in den Herbst- und Wintermonaten öfter regnet ist es sinnvoll sich dieses Wasser aufzufangen und für den Frühling und Sommer zur Verfügung zu haben.
Das geht besonders gut mit
Je nachdem wieviel Dachfläche man zur Verfügung hat kann man verschieden große Regenauffangsysteme installieren.
Die Permakultur bietet viele Lösungen die je nach Standortbedingungen ganz unterschiedlich aussehen können.
Ich möchte hier einige Stichpunkte ansprechen.
1. Das Keyline Design
Hierfür werden (vereinfacht gesagt) mit Hilfe von Geodaten z.B. einer Reliefkarte die Höhenlinien eines Standortes ausgemessen und die Beete bzw. Baumreihen parallel zu den Höhenlinien angelegt. Das Regenwasser kann nun nicht mehr vom Grundstück ablfließen sondern in die Beete und Baumreihen einsickern und somit auf dem Land verbleiben.
Zum Weiterlesen: Der Permakultur Blog: https://permakulturblog.de/keyline-design/
2. Swales / Sickergräben
Zum Keyline Design gehören auch die so genannten Swales. Das sind Sickergräben die mit Bäumen oder / und Sträuchern bepflanzt werden. Diese Technik bewährt sich besonders bei stärkerem Gefälle. Auch hier fließt das Regenwasser nicht vom Grundstück ab sondern kann langsam in diese Gräben einsickern und damit die Bäume und STräucher ausreichend versorgen.
Für die Landwirtschaft ist sicher auch das Thema Agroforst von großer Bedeutung in den kommenden Jahren.
Für weitere Informationen zu diesen Themen verlinke ich hier einige gute Seiten und Bücher zum Nachlesen.
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Regenbogenkreis für unsere Gesundheit
Anja von Anjas Garten Reich (Sonntag, 18 September 2022 11:25)
Liebe Maria,
die Idee bei gutem Gefälle eine Bewässerung mit einem erhöht gestellten IBC Tank zu erledigen klappt super. Ich bewässere so meinen Folientunnel.
Zur Zeit nur mit einem Schlauch aber das funktioniert auch ohne Pumpe sehr gut. Es kommt dann eben auch auf die länge der Tröpfchenbewässerung und des Schlauches an denn desto länger der Schlauch umso weniger Druck.
Aber das kann man auch ausgleichen indem man den IBC Tank erhöhter stellt ...
Ich würde es auf jeden Fall ausprobieren.
Liebe Grüße
Anja
Maria (Sonntag, 28 August 2022 10:14)
Hallo Anja!
Vielen Dank für deine Gedanken und die Quellen zum Weiterlesen, wirklich sehr hilfreich und interessant!
Bei uns ist es ebenfalls sehr trocken und windig, daher dachte ich auch schon an eine Blühhecke. Durch deine Ideen wächst es jetzt aber langsam mehr und mehr zu einem Gesamtkonzept heran. :)
Hast du persönliche Erfahrungen mit Tropbewässerungen? Ich denke darüber nach, eine für die Gemüsebeete zu installieren. Wir haben ein ganz gutes Gefälle, daher wäre es möglich, oben im Garten einen IBC Tank aufzustellen und die Bewässerung dann ohne Pumpe oä laufen zu lassen. Allerdings frage ich mich, wie gut das in der Praxis funktioniert, wenn dann im folgenden Jahr andere Pflanzen an der Stelle sind.. Man müsste dann ja die Tropfschläuche eigentlich jedes Jahr umlegen. Vielleicht hast du hier Erfahrungswerte?
Viele Grüße
Maria
Antje (Freitag, 12 August 2022 15:15)
Hallo Anja,
eine schöne Möglichkeit für kleinere Gärten, Gewächshäuser oder Hochbeete sind auch Ollas.
Das sind in den Boden eingelassene Gefäße aus Ton. Das poröse Material lässt das Wasser super langsam aber kontinuierlich in das umgebende Erdreich sickern. Die Pflanzen in der Nähe bilden ihre Wurzeln dann hauptsächlich in der Richtung aus. Je nach Größe versorgen sie einen bestimmten Radius über eine bestimmte Zeit. Vorteil: Da sie in der Erde versenkt und abgedeckt sind, verliert man kaum etwas durch Verdunstung und - man muss sie nicht unbedingt täglich auffüllen :)
Nachteil: der Radius ist begrenzt und sie sind nicht frostfest. Da man sie im Herbst eh ausgräbt, kann man sie im Frühjahr evtl. besser setzen als im Jahr zuvor.
Viele Grüße aus dem auch viel zu trockenen Schleswig-Holstein