Wenn man einen Garten neu übernimmt ist es sinnvoll sich zu allererst einen Plan für den Garten anzulegen und sich zu notieren was man alles in seinem Garten anpflanzen möchte. Dabei ist es wichtig seinen neuen Garten und die Elemente, wie Sonne (Licht & Schatten), Wasser (Fließrichtung & Menge) sowie Kleinklimazonen und vorhandene Vegetation bzw. Architektur, am jeweiligen Standort ersteinmal genaustens zu beobachten und zu studieren.
Nach dieser ersten Phase der Beobachtung - in der Permakultur gibt man sich dafür meist ein Jahr Zeit, um alle Jahreszeiten zu studieren - beginnt man mit dem Aufzeichnen eines Gartenplans. Darin befinden sich alle vorhandenen Elemente und diese, die man im Laufe der Zeit integrieren möchte.
Natürlich sollte man sich auch über den Nutzen des Gartens im Klaren sein. Soll er als Selbstversorger Garten dienen und viel einjähriges Gemüse angebaut werden, als Ziergarten zur Erholung genutzt werden oder ein Abenteur Spielplatz für Kinder mit möglichst wenig Arbeitsaufwand und vielen mehrjährigen Gehölzen entstehen. Vielleicht möchte man sogar einen Waldgarten anlegen. Es gibt viele Nutzungsmöglichkeiten, die man natürlich auch miteinander verbinden kann.
Zuerst einmal ist natürlich die Größe der Bäume bzw. der Platz den man im Garten zur Verfügung hat ausschlaggebend für die Obstbaumwahl. In einem kleinen Garten kommt eben auch nur ein Bäumchen welches auf einer schwach wachsenden Unterlage veredelt wurde in Frage. Ein Hochstamm, der sehr stark wüchsig ist und auch erst nach 5-10 Jahren die ersten Früchte ausbildet wäre hier fehl am Platz und ist auf einer Obststreuwiese oder in einem großen Selbstversorgergarten sicher besser aufgehoben. Wenn man allerdings eine schöne Sitzecke im Garten unter einem großen Baum plant, so ist so ein Hochstamm auch toll und bereitet eine schöne Atmosphäre. Dafür würde sich aber auch ein Halbstamm eignen. Gerade wegen ihres hohen Wachstums werden Hoch- und Halbstämme gern als landschaftsverschönernde Elemente in extensiver Nutzung geführt und man sammelt dann eher heruntergefallenes Obst zur Saft- oder Brandherstellung als Tafelobst zu pflücken.
Im Garten eignen sich daher eher Buschbäume, da sie einfacher zu pflegen sind und man besser an die Früchte kommt.
Hochstamm
starkwüchsig
Kronenhöhe ab ca. 1,60 m
Baumhöhe ca. 5-8 m
Fruchtbeginn 5-10 Jahre
Halbstamm
mittelwüchsig
Kronenhöhe ab ca. 1,20 m
Baumhöhe ca. 5 m
Fruchtbeginn 5 Jahre
Buschbaum
schwachwüchsig
Kronenhöhe ab ca. 60 cm
Baumhöhe ca. 3 m
Fruchtbeginn 2-3 Jahre
Je nach Wuchskraft sollte man sich also ganz genau überlegen wo man die Bäume hinpflanzt. So gehören größere Bäume eher an die Nordseite um Verschattung zu vermeiden. Außerdem kann man Spalier- oder Säulenobst gut an Zäunen oder Mauern unterbringen.
Um von Juli bis spät in den Oktober zu ernten und auch noch im Winter leckere Äpfel zu haben sollte man sich auch bei der Sortenwahl der Obstbäume etwas Zeit nehmen und diese genau durchdenken. Frühe Apfelsorten wie der Weiße Klarapfel (Kornapfel) oder Der schöne aus Bath, sind unter Umständen bereits im Juli erntereif und sorgen für einen frühen und leckeren Apfelsaisoneinstieg. Bei guter, kühler Lagerung können sich einige Sorten der Winteräpfel wie der Glockenapfel bis April des nächsten Jahres halten. Nachfolgend einige Sorten mit ihren Reifezeiten.
Frühe Sorten
Sommeräpfel
Weißer Klarapfel
James Grieve
Schöner aus Bath
Zimtapfel
Helios
Mittlere Sorten
Herbstäpfel
Gravensteiner
Elstar
Prinz Albrecht von Preußen
Holsteiner Cox
Jakob Fischer
Späte Sorten
Winteräpfel & Lageräpfel
Cox Orange
Rote Sternrenette
Finkenwerder Herbstprinz
Glockenapfel
Freiherr von Berlepsch
Prinzipiell reicht es wenn man unterschiedliche Beerensträucher im Garten anbaut. So hat man sicher nicht alle Sorten auf einmal zur Ernte sondern kann sich nacheinander zuerst an den
satt essen.
Doch wenn man besonders lang Beeren ernten möchte so gibt es auch unter den verschiedenen Beeren noch unterschiedliche Sorten, die auch in frühe, mittlere und späte Sorten eingeteilt werden können. Bei den Erdbeeren kann man z.B. bei der Sorte Korona mit einer frühen Ernte rechnen und bei der Sorte Florence handelt es sich eher um eine späte Sorte. Die Monatserdbeeren tragen solange es nicht zu kalt wird. Ähnlich verhält es sich bei verschiedenen Himbeersorten, die in Sommer- bzw. Herbsthimbeeren eingeteilt werden.
Die beste Pflanzzeit ist immer von Oktober bis in den November hinein bei frostfreiem Wetter. Für frostanfällige Pflanzen wie Maulbeere, Indianerbanane oder Feige empfiehlt es sich eher im April zu pflanzen. Ich bevorzuge die Herbstpflanzung weil sich über den Winter bereits die ersten Wurzeln bilden können und die Pflanzen besser anwachsen und bereits gestärkt im neuen Jahr austreiben können. Im Frühjahr sollte man hingegen bei Trockenheit gießen was man sich zumeist über den nassen Herbst und Winter sparen kann.
In unserem großen 2000 m² Garten habe ich 15 Obstbäume, ca. 20 Beerensträucher und 10 Wildobstgehölze gepflanzt. Je nach Lage der Gemüsebeete und der Himmelsrichtung habe ich mich für Halbstämme und Buschbäume in verschiedenen Apfelsorten entschieden. Richtung Norden und am hinteren Ende unseres Grundstückes finden sich die Halbstämme der Sorten Gravensteiner, Weißer Klarapfel und einer Bühler Frühzwetschge. Im forderen Teil, der häufig durchsetzt ist mit Gemüsebeeten, die viel Sonne benötigen finden sich viele kleine Buschbäume der Sorten Finkenwerder Herbstprinz, Gelber Bellefleur, Schöner aus Bath, Red Meryl, Berlepsch und Kaiser Wilhelm. Außerdem gibt es mehrere Pfirsichbäume einer alten DDR Sorte, eine weiße und eine schwarze Maulbeere und eine Mispel. Wildobst darf nicht fehlen und so kamen auch Hasel, Kornelkirsche, Felsenbirne und Weißdorn zum Einsatz.
Alles in allem bin ich der Meinung, dass Obstbäume und Beerensträucher im Garten bares Gold wert sind. Es gibt nichts schöneres als im Herbst einen leckeren Apfel direkt vom Baum zu pflücken und zu essen. Genauso mit den saftigen und süßen Beeren vom Strauch, die man super zu Marmeladen oder Saft verarbeiten kann oder einfach für den Winter einfriert wenn es zu viele werden.
Weil die Sträucher und Bäume ihre Zeit brauchen um zu wachsen und zu fruchten ist es sinnvoll sie so zeitig wie möglich im Garten unter zubringen.
Ich hoffe ich konnte euch zur Pflanzung inspirieren und sage nur:
Es ist besser heute einen Baum zu pflanzen als morgen!!!
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